„Ich sitze ime Hippie-Bus, Hippie-Bus, d’Fenster sind dunde, linke Arm isch duss“- singt Dodo in seinem Sommerhit. Genau deshalb haben wir diesen Sommer einen Hippie-Bus gemietet und sind damit über den Gotthard ins Tessin an den Lago Maggiore gefahren.
Der Hippie-Bus ist gepackt, Janosch sitzt im Kindersitzli neben Sina auf der Rückbank, auf dem Beifahrersitz steht ein Holzmodell eines Hippie-Bus mit zwei Basilikum-Pflanzen drin und aus den Boxen dröhnt Dodos Sommerhit „Hippie-Bus“. Es kann also losgehen, wir fahren von Uerikon über Rothenthurm, Sattel nach Schwyz. Weil Sina ihr Sackmesser zuhause gelassen hat, machen wir einen Halt bei Victorinox in Ibach, dort gibt es auch gleich neben der Fabrik ein kinderfreundliches Restaurant und wir decken uns im Fabrikladen mit den nötigen Messern ein.
Frisch gestärkt und mit scharfen Pfadi-Utensilien ausgerüstet fahren wir gemütlich weiter über die Landstrasse über Brunnen, entlang der Axenstrasse, Tellsplatte, Flüelen bis nach Altdorf. Dort gibt es einen weiteren Halt vor dem berühmten Tell-Denkmal.
Da das Fahren auf der Autobahn kein Spass macht mit einem 43 Jahre alten VW-Bus, fuhren wir weiter die Landstrasse entlang Richtung Gotthard. Ab Göschenen schnaufte der gute alte Hippie-Bus schon etwas heftiger, die Schöllenenschlucht hinauf, vorbei an der Teufelsbrücke, mit kurzer Verschnaufpause in Hospental zum Tanken. Dann wurde das Schnaufen des Bully immer intensiver, bis ihm auf ca. 2000 m.ü.M. der Schnauf ausging. Wie heisst es doch im Sommerhit von Dodo: „chunnt nümme so liecht der Pass deruff“.
Die Luft war für den Vergasermotor zu dünn, zu wenig Sauerstoff. Was nun? Wir kehrten um und bogen auf die alte Gotthardstrasse ein. Nun fühlten wir uns wie auf einem Schiff, während unser Hippie-Bus leicht wippend über das Kopfsteinplaster schaukelte.
Wie vor 30 Jahren fuhren auch dieses Jahr etliche „Töfflibuebe“ über den Gotthard, mit den exakt gleichen „Hödis“ wie wir sie in den 80-er Jahren gefahren sind. Janosch und Sina hatten ihre Freude, auf den Töfflis herumzuturnen.
Wegen der vielen Kurven fuhren wir anschliessend nicht die berühmte Tremola hinunter. Somit wurde es auch niemandem schlecht und wir kamen gut die Leventina runter. Ein letzter Fotohalt musste vor dem bekannten Castelgrande in Bellizona sein.
Nun waren wir dem Ziel schon ganz nah und konnten unbeschwert durch die Magadino-Ebene cruisen. Als wir auf dem Camping in Vira ankamen, gab es eine kleine Aufruhr. Wir fuhren mit vollem Volumen auf das Gelände zum Soundtrack von Hippie-Bus und verteilten Bastelbögen, die mir Dodo am Reeds-Festival freundlicherweise mitgegeben hatte. Vor allem die Kids auf dem Camping hatten viel Freude daran und Janosch hatte bald schon Spielgefährten gefunden.
Danach verbrachten wir ein paar wunderschöne Tage am Lago Maggiore und fuhren gemütlich am 1. August 2015 zurück über den San Bernardino via Buchs SG an den Bodensee. Auf dem Rückweg durfte Janosch vorne sitzen, wir hörten Musik von Dodo und Lo & Leduc und hatten eine ganz friedliche Stimmung…und Janosch machte allen entgegenkommenden Autos das Peace-Zeichen!
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